Kleiner, romantischer Waldfriedhof mit dem Grabmal von Karoline Traunwieser, der schönsten Frau Wiens zur Zeit des Wiener Kongresses. Sie starb 1815. Es besteht die Möglichkeit von Baumbestattungen. Biedermeierfriedhof des Ordens der Resurrektionisten. Grabmäler Prälat Ungar, Charles Joseph de Ligne.
Karoline Traunwieser wurde am 8. Dezember 1794 in Wien geboren und galt als das schönste und anmutigste weibliche Wesen Wiens zur Zeit des Wiener Kongresses. Dazu beigetragen hat sicher ihre Ausbildung zur Sängerin, mit ihren Darbietungen und ihrem anmutigen Wesen hat sie sich die Herzen der Zuhörer erobert. Einer ihrer Anbeter war der österreichische Orientalist Josef Freiherr von Hammer-Purgstall (1774 - 1890), seines Zeichens Gründer der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Er schildert ausführlich in einem Text sein Zusammentreffen mit "Lottchen": (Zitat) "Auf einem Balle... bemerkte ich in einem Teile des Tanzsaales ... ein besonderes Gedränge. Ich ... war ... von einer wirklich himmlischen Schönheit ergriffen, wie nie vorher und seitdem. Es war Fräulein Traunwieser, die schönere Tochter der Besitzerin des Kahlenberges (Josefsdorfes), einer in ihrer Jugend auch sehr schönen Frau... Lottchen war unstreitig die größte Schönheit Wiens. Eine Peri (wunderschöne persische Fee), wie ich sie nur geträumt, nie gesehen hatte. Ich kann die Empfindung des reinsten ästhetischen Gefühls, womit mich ihre Schönheit am Boden festzauberte, nur mit der vergleichen, womit ich zu Paris vor dem Apollon vom Belvedere festgewurzelt stand. Mir ward, als strömte sie magnetisches Licht aus, dessen Fluten über meinem Haupte zusammenschlugen. Ich fand damals keine Worte, meine Empfindung auszudrücken und finde sie auch heute nicht. Ich war im eigentlichen Sinne smitten with love (außer mir vor Liebe). Lotte war auch eine vortreffliche Sängerin.”
Karoline liebte einen in Wien dienenden französischen Oberst. Dieser fiel beim Rückzuge der napoleonischen Truppen aus Moskau im November 1812. Zweieinhalb Jahre darauf starb die schönste Fraqu Wiens Karoline Traunwieser an Lungenschwindsucht, drei Monate nach dem Fürsten Joseph Charles de Ligne gleichfalls Verehrer ihrer Schönheit und auf dem Kahlenberg in einem Sommerhäuschen Mieter und Nachfolger ihrer Mutter und deshalb ebenso wie Karoline auf dem Kahlenberg begraben. Von ihm stammt der Ausspruch "Der Kongress tanzt, aber er kommt nicht vom Fleck/Le Congrès dance, mais il ne marche pas)". Verballhornt wurde daraus die Vorstellung, dass nur getanzt wurde, statt zu arbeiten. Dem war nicht so, obwohl die Zeit des Wiener Kongresses sehr wohl dazu genutzt wurde, um soziale Kontakte zu schmieden, mittels Einladungen in die Palais in der Stadt und die Gärten vor der Stadt. Auch die Erotik und die Liebe kamen nicht zu kurz...
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